Montag, 13. Januar 2014

Queenstown - The Capital of Adventures



Arbeitsgruppe in Blenheim mit Supervisor Deepak (Mitte)

Mittlerweile scheint die Zeit zu fliegen und es kommt einem wirklich nicht so vor, als wäre es schon wieder 3 Wochen her, dass wir uns das letzte Mal gemeldet haben.  Um nahtlos an den letzten Eintrag anzuknüpfen, beginne ich nochmal in Blenheim, genauer gesagt am 18. Dezember an Tim's Geburtstag. Zur Feier des Tages wollten wir ein paar Freunde aus dem Hostel zum Essen einladen. Am Abend zuvor gab es schon eine kleine Rein-Feier mit Kuchen und Bier und als besondere Überaschung durfte sich Tim am nächsten Tag noch über eine Mett Schildkröte freuen, die Tim F. ihm mit viel Liebe geformt hatte. 


Titty mit Geburtstagsgeschenken 


Max, Marius und Philip


Jessy, Jasmin und die Mett Schildkröte 

Wie wir es bereits erwartet hatten, fiehl uns der Abschied nicht ganz leicht, weil man durch die vielen gewonnen Freundschaften auch sehr an den Ort gebunden war, obwohl viele schon vor uns abgereist sind. 
Nachdem wir uns dennoch endlich aufgerafft hatten, um zum Bus zu gehen, der uns ein weiteres Mal nach Christchurch bringen sollte, konnten wir das Kapitel "Duncannon Backpackers" langsam hinter uns lassen. 



Auf der Busfahrt nacht Christchurch lernten wir Tyson kennen, ein waschechter Kiwi von gerade mal 11 Jahren, der zum ersten Mal alleine reiste ,um seine Famile zu besuchen, wie er uns stolz erzählte. Wir brachten ihm ein paar anständige Worte auf Deutsch bei und erfuhren, dass er mit seinem Vater viel Jagen und Fischen geht. Das ist hier ein weitverbreitetes "Hobby" und eine wirklich typische "Vater-Sohn-Wochend" Beschäffigung für Kiwis. 
In Christchurch angekommen verbrachten wir eine Nacht im YMCA Hostel, um am nächsten Morgen unseren Camper abzuholen, den wir als "Re-location" gebucht hatten, was so viel heißt, dass man den Wagen für einen Autovermieter zu dem Ort fährt, wo er als nächstes gebraucht wird. Das macht das ganze um einen Großteil billiger und unserem Fall sogar billiger als ein Busticket.
Auf unserm Weg nach Queenstown haben wir Nicolas kennengelernt, den wir kurz vor Fairlie aufgegabelt haben. Er ist 26, kommt aus Argentinien und hat Marketing studiert, aber konnte wegen einer Panne nicht zu seiner Freundin und seinem Kumpel "Lucas" nach Queenstown, um mit ihnen Weihnachten zu verbringen. Er war froh, dass er eine Möglichkeit hatte um in den Süden zu kommen und wir waren froh, über die "kulturelle Bereicherung" durch den Südamerikaner. Wir haben uns viel über Essen und Fußball unterhalten und mussten feststellen, dass die Argentinier ganz schön was drauf haben, wenn es um Barbecues geht. 


Lake Tekapo mit Nicolas

Relocation

Wir kamen erst kurz vor 17 Uhr am Heiligabend in der "Aspen Lodge" an, die wir bis 2. Januar gebucht hatten und deshalb wurde aus unserem geplanten Weihnachtsbraten doch ein Besuch bei "Fergburgers", dem absoluten Nummer eins "Take-away" in Queenstown.

Fergburger!


In der Aspen Lodge lebt man sich schnell ein und fühlt sich wohl, denn die Atmosphäre gleicht mehr einer großen WG, als der eines Hostels. Am Heiligabend hatten die Longterm Bewohner ein Wichtelspiel organisiert und auch wir konnten zusehen, wie Esteban, der glücklicherweise etwas zu tief in den Glühwein Topf geschaut hatte, seine Sache als Secret-Santa wirklich lustig durchzog. 
Man lernte sich schnell kennen und  gewöhnte sich so an den herzlichen Umgang miteinander, dass wir schon am zweiten Tag keine Lust mehr hatten zu gehen. 

Esteban as Secret Santa

Mr. Undercover

Jan's fries, usually

Wir verbrachten den ersten Weihnachtsfeiertag damit, auf den Queenstown Hill zu wandern und hatten mal wieder eine Curry-Chicken-Rice-Pan, was sich in Blenheim als eines unserer Lieblingsgerichte etabliert hatte. 

Mount Queenstown


Reispfanne - Blenheim

Reispfanne - Queenstown

Abends konnten wir uns das erste Mal ein bißchen in Queenstown umschauen und waren begeistert von der kleinen,  aber sehr lebendigen Stadt im Süden Otagos. 
Der zweite Feiertag wird uns lange im Gedächtnis bleiben, wenn auch mit einem etwas negativen Beigeschmack. 
Der Tag sollte schön beginnen, mit einem Ausflug in die Nähe des Ortes "Paradise", der seinem Namen wirklich gerecht wurde.
Wir fuhren mit Lea und Anna, zwei Freundinnen aus dem Hostel, entlang des Sees bis hin zur anderen Seite und genossen die warme Sonne an diesem Tag.



Lake Wakatipu


"Paradise"



Auf unserm Weg zurück in die Aspen Lodge erzählte uns Anna von einem kleinen Pfad, der gleich am Rande der Straße zu einem versteckten Felsvorsprung führen sollte, von dem man in den See springen konnte. Das wollten wir natürlich sehen und baten sie, es uns zu zeigen. Aber es zu sehen, war natürlich nicht genug und solange uns unser Mut noch nicht verlassen hatte, zogen wir unsere Sachen aus und sprangen hintereinander von der knapp 15m hohen Klippe. Das Wasser war kalt und vor Schreck blieb einem kurz die Luft weg, bis man voller Adrenalin die Strippe an der Felswand zu fassen bekam. Hier sollte der Tag jedoch eine etwas schlechtere Wendung nehmen. Tim F., der uns anderen vorher noch gefilmt hatte, wollte natürlich auch den Sprung wagen und tat es uns gleich. Leider kam er etwas ins Taumeln und lehnte sich leicht nach hinten, weswegen er nicht ganz gerade eintauchen konnte. Dieses kleine Missgeschick bescherte uns eine halbe Nacht im Krankenhaus und Tim 2 gestauchte Wirbel. Wir sind wirklich froh, dass Anna und besonders Lea, die uns mit ihrem Auto ins Krankenhaus gefahren hat, die ganze Zeit bei uns waren, was nicht selbstverständlich ist. Danke nochmal, ihr beiden! 

...keinen Bock mehr.

Wir hoffen, dass die Nachricht von Tim's Verletzung nicht für zu Große Aufregung gesorgt hat. Wenn doch, tut es uns leid, aber 
wir können Gott sei Dank sagen, dass es ihm wieder besser geht und er dank seiner genialen Stütze auch alles soweit miterleben kann.



Die nächsten Tage hielten wir uns in Queenstown auf, kochten, aßen, tranken, spielten Disc-Golf im Park, wanderten auf den Mount Lommond und fuhren nach Invercargill, um Tim's Stütze anpassen zu lassen. Weil wir schonmal da waren, schauten wir uns auch gleich die südlichste Claas Filiale der Welt an. 


Pizza mit Teig à la Heike

nächster Korb anvisiert

Blick auf den See

Pubcrawl

Jan, Lucas (James), Tim und Max auf dem Weg zum Discgolf

Mount Lommond mit Lea





Nicht zu vergessen ist natürlich auch unser Bungy Jump, den wir schon in Auckland gebucht hatten. Leider konnte unser Fuchsi den Sprung nicht wahrnehmen und wir beide hielten uns mit unseren Emotionen natürlich zurück, weil wir ihn nicht neidisch machen wollten. 

...an der Strippe soll dein Leben hängen?! 


Blick auf die Bungy Gondel

kurz vor dem Sprung



Stolz wie Bolle und immernoch hippelig!

Hier könnt ihr euch die Videos anschauen: http://www.youtube.com/channel/UCjXfCdDDQBuJDhzwMAEa4tA

Natürlich haben wir auch Silvester in Queenstown gefeiert und da wir ja in der Zukunft leben, sogar 12 Stunden vor euch, hehe. Wir haben einige Freunde wiedergetroffen, die wir vorher schon aus Blenheim und Brisbane kannten. Nachdem wir das Feuerwerk genossen  und uns alle nur das Beste für das kommende Jahr gewüscht hatten, ging es ins "Surreal", um das neue Jahr gebührend einzuleuten. 

Neujahrstoast 

Silvester Crew


gutes Bavaria, gebraut in Holland, verkauft in New Zealand

Ein weiteres Highlight während unserer Zeit in Queenstown, war der Tagestrip in den Milford Sound, ein Fjord, der in der letzten Eiszeit durch riesige Gletschereis Massen geformt worden ist. Leider war das Wetter nicht ganz klar zu Beginn, was uns jedoch ermöglichte, massive Wasserfälle an den steilen Felshängen zu sehen, deren Gipfel scheinbar im Nebel verschwanden. 











Wir hatten schon einige Tage in Queenstown verlängert, nicht zuletzt, weil wir durch Tim's Unfall einigen Papierkram erledigen mussten und noch keinen konkreten Plan für die Weitereise
hatten, als wir uns endgültig entschlossen abzureisen. Auf der anderen Seite waren wir über den Aufschub unserer Abreise auch garnicht so böse, weil wir die Aspen Lodge mit ihren lieben Bewohnern und Queenstown allgemein sehr lieb gewonnen hatten. Dennoch ging es dann relativ schnell, denn Tim T. hatte ein Angebot bekommen, für knapp drei Wochen auf einer Farm zu arbeiten. So machten wir uns am 6. Januar auf, Michael Tayler in Geraldine zu treffen, ein Landwirt aus Temuka, mit dem wir vorher schon, dank Bernd Köhling, in Kontakt standen. Wer sich für den Tag auf Mr Taylers Farm mehr interessiert, der kann sich den folgenden Eintrag noch ansehen.
Einen Zwischenstop legten wir auf unserem Weg noch in Kurow ein, um Elisabeth und Lukas zu treffen, die mit mir und Tim T. zusammen Abi gemacht haben. Wir besuchten sie auf einem kleinen Fruit Orchard, auf dem sie für knapp 6 Wochen Pflaumen pflücken wollen, um sich Geld zu verdienen. Hier kam auch unsere Campausrüstung das erste Mal zum Einsatz. Es war sehr schön, mal wieder vertraute Gesichter zu sehen, wie ein kleines Stück Heimat. 

Toyota "Platz" in Kurow, mit Kühlerfigur

Toyota "Platz" mit Zelt und Autoplane, comfortablement 


Treffen mit Elisabeth und Lukas :)


Am nächsten Tag trafen wir uns mit Michael Tayler und Sue Copland, auf deren Farm Michael einen Arbeitsplatz für Tim organisert hatte, in Geraldine in einem Cafe, um die weitere Situation zu besprechen. Unser Stand hatte sich durch Tim's Verletzung etwas verändert, sodass nur T.T. die Zeit in Geraldine antreten konnte. Darüber war Sue jedoch auch ganz froh, da Sie momentan nur Bedarf für eine Arbeitskraft hat.
Nachdem sich alles geklärt hatte und wir
sehr glücklich darüber waren, dass Tim in gute Hände gekommen war, wurden wir für 2 Nächte im wohl idyllischsten Hostel ganz Neuseelands einquartiert. Wir senkten den Altersschnitt zwar enorm, da eher die Generation 60+ stark vertreten war, doch das machte überhaupt nichts. Dass die Freude am Reisen auch im fortgeschrittenen Alter nicht vergeht und dass auch jede noch so weite Reise kein Problem ist, nimmt einem ein wenig die Angst vorm Älterwerden. 
Wir backten unser erstes gelungenes Brot, tranken Kakao und relaxten einen Tag lang, fast als wären wir bei Oma in den Ferien! Es war interessant, sich mit den Reisenden zu unterhalten, die u.a. aus Alaska und Frankreich kamen, und zu merken, dass unser Englisch trotz vieler Deutscher Mitreisender immer besser wird. 
Schweren Herzens verabschiedeten wir beide uns am nächsten Tag von Tim T. und dem kleinen Fleck purer Idylle, um zunächst eine Betriebsbesichtigung bei Michael Tayler zu machen und dann Richtung Wanaka und West Coast aufzubrechen. Über den Betrieb erzählen wir in einem separaten Bericht und wie es Tim T. auf der Farm ergangen ist, das werden wir resümieren, wenn das Klunztrio wieder vereint ist. 

Titty's neue Jelle

Auf Wiedersehen! Unser kleiner wird flügge.

"Blaumann an, endlich wieder Staub in der Lunge."

erstes eigenes Brot


Hostel Idylle 

King Size Bed in Titty's neuer Bleibe


unser Jung versorgt sich jetzt selbst

Offroad

Fuchsi und ich wurschteln uns jetzt irgendwie die Westküste hoch und wollen so weit es möglich ist campen. Unsere erste Station war das Lindis Pass Historical Hotel, ein 1851 eröffnetes Hotel für Goldgräber, neben dessen Ruine man einige Kilometer vom State Highway 6 entfernt, campen kann. Der Camping Platz wird vom DOC (Department of Conservation) betrieben und kostet nichts. Meistens sind diese Plätze an schönen Naturschauplätzen gelegen und etwas abgelegen. 

Church of the Good Shepard, Lake Tekapo (mit der Gopro aufgenommen und bearbeitet)


Access to Historical Hotel: Gravel

Lindis Pass Historical Hotel

Nach einer Nacht am Lindis Pass ging es über Wanaka Richtung Haast, immer entlang des SH 6.
Kurz nach Wanaka gabelten wir Alex auf, eine Hitch Hikerin aus Kalifornien, die aber zur Zeit auf Hawai lebt. 
Wir fuhren knapp 200 km nordwestlich zum nächsten DOC Campingplatz, Pleasant Flat. Auch wenn das Campen nicht ganz so komfortabel ist, wird man doch immer wieder durch wunderschöne Natur entschädigt. 

Haast River

Joga-Lehrerin, Internationale Köchin und Trauerberaterin: Alex

Haast Creek, im Hintergrund der schneebedeckte Mount Hooker

morgendliches Bad

Nach einer verregneten Nacht und einem klitschnassen Zelt, haben wir beschlossen die nächste Nacht im Hostel zu verbringen, um alles wieder einigermaßen trocken zu bekommen und einige Klamotten zu waschen. Wir verabschiedeten uns von Alex, die unbedingt weiter Richtung Norden muss, weil ihr Flug nächste Woche von Auckland aus geht.
Jetzt sind wir in Haast in einem
Backpackers, weit ab von Handy und Radioempfang. Das einzige, was hier zur Kommunikation zur Verfügung steht, ist Satelliten unterstütztes Internet, was aber viel zu teuer ist. Wir haben schon festgestellt, dass die Abgeschiedenheit und Menschenleere auf jeden Fall etwas hat, dass einen zur Ruhe kommen lässt, aber auf Dauer nichts für uns wäre. 
Es kann sein, dass der Eintrag erst in ein paar Tagen hochgeladen werden kann, wenn wir schon längst nicht mehr in Haast sind. Trotzdem schonmal liebe Grüße in die Heimat und ein große Umaramung an alle unsere Lieben ! :) 



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