Dienstag, 17. Dezember 2013

Deutsche Saisonarbeiter


Es tut uns leid, dass sich der letzte Beitrag so unglaublich widerspenstig gegen die deutsche Grammatik gesträubt hat, jedoch war der Zeitraum der Verfassung desjenigen so gewählt, dass sich die Müdigkeit des Verfassers kontraproduktiv auf den Stil der Sprache auswirkte. (Wir hoffen, dass diese Einleitung einiges wieder gut macht. ;) )

Seit Lake Taupo sind knapp 2 Wochen vergangen, in denen wir schon wieder genug erlebt haben, um euch hier mit neuem Lesestoff zu füttern. 
Das beeindruckenste, was wir bis jetzt, erlebt haben, war wohl das Tongariro Crossing im gleichnamigen Nationalpark.
Ein 20 km Marsch durch Vulkan und Urwaldlandschaften, Höhenunterschiede von bis zu 1300m und ein überfluteter Pfad, den wir natürlich in Bear Gryllz Manier überwunden haben, lagen am Abend hinter uns.








Nach diesem Abenteuer führte uns unser Weg nach Wellington, Neuseelands Hauptstadt, von wo aus wir mit der Fähre auf die Südinsel übersetzen wollten.
Wir hatten leider nicht das Vergnügen, am Wochenende dort anzukommen, trotzdem haben wir durch Zufall eine kleine Kneipe gefunden, die an jenem Tag einen Karokeabend veranstalte.
Im Te Papa Museum gab es viel über die Geschichte Neuseelands und die heutigen Umstände zu erfahren. Man konnte gut den ganzen Tag dort verbringen, ohne dass einem langweilig wurde. Ein Erdbebensimulator sollte vermitteln, wie sich die Menschen in Christchurch 2010/2011 gefühlt haben müssen, aber wahrscheinlich konnte man das nicht annähernd vergleichen, wenn man sich die Stadt im heutigen Zustand anschaut, aber dazu später mehr.
Vor dem boarding der Fähre hieß es Abschied nehmen. Wir mussten uns von unserer lieben Svenja trennen, weil sie eine mehrtägige Tour schon im Voraus gebucht hatte. Bestimmt sieht man sich mal auf den Wiesn wieder, wenn wir wieder zurück sind :P ! 

Die Fährfahrt war entspannt und man konnte trotz relativ schlechtem Wetter die  Buchten der nördlichen Südinsel bestaunen, die vergleichbar mit den skandinavischen Fjorden sind (so haben wir es jedenfalls gehört). In Picton legten wir an und machten uns relativ zügig und direkt auf den Weg nach Christchurch (und Umgebung).
Unser Weg verlief an der Ostküste hinab, stets entlang des State Highway 1, der hauptsächlich aus scharfen Serpentinen an steilen Hängen bestand und konsequent 1-spurig blieb.
Unser Highlight auf diesem Wegabschnitt   waren auf jeden Fall die Seehunde entlang der felsigen Küste, an der der "Highway" direkt hinunterführte. 


Das ist Andreas

Wir waren auf dem Weg nach Christchurch und wollten in der Umgebung auch einige Tage verbringen, weil wir auf Arbeitssuche waren. 
Die Stadt hat 2010/11 sehr unter 2 Erdbeben gelitten und bis heute sind viele Spuren davon zu sehen. Auch die allgemeine Stimmung wurde von den Nachwirkungen der tragischen Ereignisse bestimmt, so kam es uns jedenfalls vor.
Nachts gleicht Christchurch einer Geisterstadt und man fühlt sich wirklich nicht ganz wohl in mitten vieler Ruinen und verlassenen Straßen. Aber irgendwann findet man es auch aufregend und würde gerne die Gebäude von innen erkunden, von denen manche noch wie frisch verlassen aussehen. Voll eingerichtete Büros und Hotels kann man durch die Bauzäune erkennen, die die Einsturz gefährdeten Gebäude absperren, sogar rausgefallene Scheiben liegen an manchen Stellen noch vor den Häusern.
Man muss jedoch sagen, dass sich viele Einheimische trotzdem die Mühe geben, ihre Heimat wieder interessant für Besucher zu machen. Not macht erfinderisch und so hat z.B. eine Bar mitten in einem kleinen Park eröffnet, die komplett aus Europaletten gebaut wurde, 
Es wird viel gebaut in Christchurch, jedoch nie mehr als 3 Stockwerke hoch. 
Das einzige was boomt wie nie zuvor, ist das Casino. Auch wir haben 7 NZ Dollar gewonnen! Später nochmal mehr zu Christchurch, wenn ich es nicht vergesse. 


Fresh money! 

Solange wir unseren Camper noch hatten, nutzten wir die Chance und besuchten Tom und Susie in der Nähe von Christchurch. Persönlich kannten wir Sie nicht, jedoch hatte Tim F. die Adresse  von seinem ehemaligen Berufsschullehrer   bekommen und dieser meinte, wir könnten ihnen ruhig einen Besuch abstatten. Vielleicht sollten wir sagen, dass Tom "Dairy Farmer" ist, also Milchvieh besitzt und zwar knapp 2700 Tiere, wozu noch um die 1600 Rinder kommen. Wir konnten unsern Camper vor der Haustür parken und wurden sehr herzlich empfangen. 
Insgesamt verbrachten wir 2 Tage dort, schauten uns den gesamten Betrieb an (wobei wir knapp 200 km mit dem Auto zurücklegten), genossen die Gastfreundschaft und aßen mit einigen Mitarbeitern zu Abend, die verabschiedet wurden, weil sie ihren Urlaub in der Heimat verbringen wollten.



Irrigation Anlage






Danach gaben wir unseren Camper schweren Herzens ab und fuhren wieder Richtung Norden nach Blenheim.
Unseren Plan auf einer Dairy Farm zu arbeiten hatten wir relativ schnell wieder  verworfen, da die Anstellung mit der Bedingung verbunden, mehrere Monate zu bleiben und dazu hatten wir nicht die Zeit. 
Um Blenheim, was ca. 20 km südlich von Picton liegt, gibt es ein großes Weingebiet, dass viel Arbeit für Backpacker und Saisonarbeiter bietet. Über das Internet hatten wir uns um eine Stelle bemüht und machten uns auf den Weg zum Hostel, dass sich um unsere Vermittlung kümmern wollte.
Leider mussten wir vor Ort feststellen, dass das Hostel sehr heruntergekommen war. Wir können von Glück reden, dass niemand an der Rezeption war, denn sonst wären wir wohl dort geblieben und hätten nicht unsern Weg ins "Duncannon" gefunden, wo wir gerade immernoch wohnen. 
Das Duncannon liegt etwas außerhalb von Blenheim, aber man kann die kleine Stadt trotzdem gut zu Fuß erreichen.
Es ist ein ziemlich großes Hostel und man fühlt sich eher wie in einem Dorf, weil man in Blocks wohnt, die immer aus 8-20 2er Zimmern bestehen.
Durch die hilfsbereiten Mitarbeiter fanden wir schnell einen neuen Job, der im nachinein genau der gleiche war, wie der, den wir im anderen Hostel bekommen hätten.
Wir arbeiten momentan für einen Vineyard Contractor und werden hauptsächlich für das "Wire lifting" gebraucht, wobei man die Führungsdrähte für die Weinstöcke versetzen muss.
Die Arbeit kann eintönig sein, aber man kann sich mit Musik, Hörbüchern und Unterhaltungen bei Laune halten.
Man lebt sich hier richtig ein und die Zeit vergeht sehr schnell, nicht zuletzt, weil man viele neue Leute kennenlernt, die einem schnell ans Herz wachsen, durch den gemeinsamen Alltag, die Arbeit und die Feierei am Wochenende.
Kaum zu glauben, dass wir nächste Woche schon wieder nach Queenstown aufbrechen - wohl mit einem weinenden und einem lachenden Auge - wo wir Weihnachten und Silvester verbringen werden. Euch allen schöne Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr!





Feierabend!






Whites Bay mit unseren Hostel Kollegen :) 


Bayrischer Biergarden mitten in Blenheim 


Ein Cowboy und Jonas


"Alle die heute Abend nicht arbeiten wollen, setzen sich jetzt hin!"
Unser geliebter Supervisor Deepak.


"Zebra"-Streifen 


Vineyard Manager 


Whites Bay


Küche Nr. 1 u.a. mit unsern Kieler Freunden Max und Johannes



Bis bald ! 

Samstag, 23. November 2013

Cheers,East Coast -> Kia Ora, New Zealand!

Es hat echt lange gedauert, aber jetzt gibts mal wieder was zu lesen.
Wir haben unsern Trip richtung Norden von Newcastle aus fortgesetzt, wobei wir immer Brisbane als  Ziel vor Augen hatten. Auf unserem Weg dort hin, haben  wir noch in Coffs Harbour, Byron Bay und Surfers Paradise (3 Tage) unsern Anker geworfen und uns die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Man lernt viele Leute auf den Rest Areas und Camping Plätzen kennen, besonders wenn man beim Kochen zusammen in der Küche steht oder in der Laundry seine Wäsche waschen will.
So haben wir auch zwei nette Schwäbinnen in Surfers kennengelernt, mit denen wir auch noch unseren letzten Tag in Brisbane verbrachten.
Unser Aufenthalt in Brisbane wurde dann nochmal aufregender als geplant. Wir hatten von zwei anderen Backpackern den Tipp bekommen, dass man sich mal die künstliche Lagune mitten in der Stadt anschauen sollte. Also fuhren wir ins Parkhaus, sperrten unser Spaceship zu und brachen den Schlüssel im Schloss ab. Dank des australischen Handyvertrages der beiden Mädels konnten wir das Problem jedoch relativ schnell lösen und einen Schlüsseldienst organisieren, den Gott sei Dank der Vermieter bezahlt hat!
Wie hilfsbereit und offen die Menschen hier auf einen zugehen, auch wenn man mal ein problematisches Anliegen hat, ist uns einmal mehr aufgefallen, als wir den Parkhaus Wächter darum gebeten haben, die 20-30 Dollar die unser Parkticket hätte kosten sollen, zu stornieren, weil wir für die Standzeit ja eigentlich nichts konnten.
Am Abend schauten wir uns noch die Stadt von Brisbane River aus an, für mehr blieb leider keine Zeit mehr. Aus unserem geplanten Treffen mit Mr O'Sullivan, einem älteren Herren, den Tim T. vorher kontaktiert hatte und der uns die Stadt zeigen wollte, wurde leider aus zeitlichen Gründen nichts mehr.
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von unseren schwäbischen Freundinnen und fuhren zum Flughafen. Auch unserem muffigen Spaceship mussten wir lebewohl sagen..

Nach knappen 3 Stunden Flugzeit kamen wir in Auckland, der größten Stadt Neuseelands, an. Dort leben ca. 1,5 Mio Menschen, wobei in ganz Neuseeland gerade einmal 4,4 Mio leben. Man kann sich durch diese Zahlen schonmal einen Eindruck verschaffen, wie weitläufig hier die Natur noch ihre Freiräume hat. Auckland an sich ist sehr australisch angehaucht und man merkt noch nicht viel
von der Idylle, die überall auf einen wartet. Trotzdem ist es eine schöne Stadt mit der besten Burger Bude, die wir bis jetzt erlebt haben, die "White Lady".
In Auckland haben wir auch unsere Gefährtin Svenja kennengelernt, die uns eine Woche begleiten wird. Wir hatten sie vorher auf "join-my-trip.de" angeschrieben, weil sie ca. die gleiche Route wie wir geplant hatte.
Wir kommen super miteinader klar und sie setzt sich in der Männerdomäne gut durch. Bei der Vermietung unseres Campervans hatten wir großes Glück, den wir wurden von unserem geplanten 3 Personen (+ 1 Kinderbett für Tim) Gefährt auf ein 6 Personen Wohnmobil upgraded.
Jetzt sind wir schon knapp 700 km Richtung Süden gefahren und haben auch einiges erlebt.
Unser erster Stop waren die Hot Water Beaches, eine Bucht an der heißes Wasser aus den Felsen unter dem Sand austritt. Man kann sich seine eigene Badewanne ausheben, wenn man an den richtigen Stellen gräbt, aber das Wasser war manchmal so heiß, dass man selbst die Füße nicht reinhalten konnte.
Am nächsten Tag führte unser Weg zur Cathedrales Cove, einem gewaltigen Steinbogen in einer etwas entlegenen Bucht, die man nur über einen Wanderweg erreichen kann. Die Szenerie gleicht wirklich der eines Spielfilms, mit kleinen felsigen Inseln im Wasser vor der Bucht und knochigen Bäumen die über den Sandstrand wachsen. Schaut euch einfach mal die Fotos später an.
Später am Tag hatten wir noch eine Höhlentour im ca. 100 km entfernten Waitomo gebucht, wo man auf Gummireifen und in Neoprenanzügen die unterirdischen Bäche und Felsspalten durchläuft. Es war ein unglaublich spannendes Erlebnis, weil es mal was ganz neues war. Zudem hat es einfach Bock gemacht, die kleinen Wasserfälle runterzuspringen, mitten ins nichts, weil man immer rückwärts springen musste. Das besondere an den Waitomo Caves ist, dass man Glühwürmchen sehej kann, wenn man seine Stirnlampe ausschaltet. Sie hängen an den Decken und erzeugen ein bläuchliches Licht. Dir Tour würden wir jedem empfehlen, weil es einfach ein einzigartiges Erlebnis war.
Am nächsten Tag sind wir weiter südwärts Richtung Rotorua gefahren, was bekannt dt für seine thermalen Quellen und "Hobbiton", das Hobbitdorf in der Shire Gegend aus den Herr der Ringe Filmen.
Wir haben uns auf den Naturpark beschränkt und eie kleine Wanderung gemacht. Die Landschaft mr ihren vielen Vulkankratern und schwefeligen Quellen war wiederum etwas komplett neues, auch der Geruch der überall in der Luft lag, war gewöhnungsbedürftig. Die dampfenden Seen und Quellen sowie die gelben Gesteinsablagerungen in den Flüssen versprühten alle einen Geruchz von faulen Eiern, worüber man aber gern hinweggesehen hat, wenn man die Landschaft nur mit den Augen genossen hat.
Eine Nacht haben wir schon am Lake Taupo verbracht und heute bleiben wir auch noch hier. .
Jetzt haben wir aber erstmal genug geschrieben und machen uns auf den Weg zum See.

Bilder folgen, wenn wir wieder mal wlan haben, sonst ist unser Datenvolumen gleich aufgebraucht.

Viele Grüße in die Heimat

Freitag, 15. November 2013

The Blue Mountains

Der heutige Tag verdient einen kleinen extra Eintrag. Mit unserm Camper sind wir schon gestern Richtung Westen knapp 140 km ins Innland gefahren und konnten einen kleinen Eindruck davon bekommen, was man unter "Outback" versteht. Auf der Suche nach einem kostenfreien Campingplatz wurden wir tief in den Urwald gelotst (noch kein richtiger Regenwald, aber geregnet hat es mehr als genug). Die Straße führte in teilweise langen Serpentinen den Berg hinunter und schien überhaupt nicht aufzuhören. Als wir dann doch -unerwartet- unsern Campingplatz erreicht hatten, wurde die Schlafeinrichtung eingeweiht. Der starke Regen ließ zwar keinen ruhigen Schlaf zu, aber mit dem Komfort darf man es als Packpacker auch nicht zu genau nehmen :)
"Ausgeschlafen" und frisch gestärkt, dank der großzügigen Kombüsenausstattung unseres Spaceships, ging es dann nach Govetts Leap, ein Aussichtsplateau einige Kilometer nördlich von Katoomba, wo wir  zum ersten Mal die atemberaubenden Blue Mountains sehen konnten, weil das Wetter endlich mitspielte. 
Unser zweiter Halt waren die Wentworth Falls, an denen wir auch einige Zeit an den Felshängen und unter den Felsvorsprüngen bis hin zu den Wasserfällen gewandert sind. 
Der Ausblick war wahnsinnig und der Weg dort hin hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Jetzt sitzen wir im Auto und fahren Richtung Newcastle an der Ostküste, wo wir unser Nachtlager aufschlagen wollen. 
Gute Nacht :) 










Mittwoch, 13. November 2013

Sydney auf Umwegen

Nach einigen Tagen der Stille gibt es mal wieder ein paar Bilder. Leider haben wir unseren regulären Flug nach Sydney verpasst, weil die rush-hour Bangkoks uns quasi "gefressen" hat. Aus der eingeplanten dreiviertel Stunde wurden 2 1/2 Stunden und deshalb kamen wir zu spät zum Check in.
Naja, wir sind nach einer recht komfortablen Nacht am Flughafen dann doch sicher angekommen und haben erstmal das milde Sommerwettwer in Sydney genießen können. 
Unser Hostel war super und auch die Bootsfahrt durch den Hafen an der Oper und der Harbour Bridge vorbei, war ein Genuss :) 
Heute konnten wir unsern kleinen "Camper" abholen, der für drei Leute dann noch kleiner erscheint, aber was soll's. Gerade sind wir auf dem Weg in die Bluemountains, ein Naturpark, und wollen dort den ersten Campertag verbringen.

Viele Grüße und bis bald
eure Klünze